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Rekord bei Baubegegnungstagen mit 362 Schüler*innen

Am 14./15.11. 2022 fanden die 31. Baubegegnungstage an der Berufsschule in Furth im Wald statt.
Sage und schreibe insgesamt 362 Schüler*innen aus den Mittel- und Realschulen im Landkreis Cham informierten sich über die Ausbildung im Bauhandwerk zum Zimmerer, Schreiner und Maurer – ein erfreulicher Rekord!

Nach dem Rekordbesuch von 263 Schülern im Jahr 2019 kamen zu den 31. Baubegegnungstagen am 14. und 15. November sage und schreibe 362 Schüler (183 Mittelschule, 149 Realschule, 30 Berufsvorbereitungsjahr), die sich für die Bauhandwerksberufe Maurer, Zimmerer oder Schreiner interessierten. Die Betreuung der Schüler erfolgte heuer ganz individuell und persönlich: Jeder Besucher bekam einen Berufsschüler als Tutor zugeteilt, der ihn durch die drei Stationen des gewählten Berufs begleitete. Bei den Zimmerern waren die Stationen Vermessung, Zimmern und rechnergestützte Konstruktion CAD-Holz.

Am Montag waren vormittags und nachmittags je neun Gruppen und am Dienstagvormittag weitere neun Gruppen mit durchschnittlich 13 Teilnehmern an den verschiedenen Stationen unterwegs.  An jeder Station erfolgte durch einen Stationsbetreuer eine knapp fünfminütige Information über Tätigkeitsfelder und Materialien, gefragte Eigenschaften und Verdienstmöglichkeiten oder Berufschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Und dann ging es umgehend in die Praxis. Es wurde gesägt, gestemmt, gezimmert, gehämmert und am Computer gezeichnet. Soweit Werkstücke angefertigt wurden, durften diese mit nach Hause genommen werden. Die Lehrkräfte aus den Mittel- und Realschulen wurden von Kollegen aus der Berufsschule durch die Werkstätten geführt.

Zum Pressegespräch am Dienstagvormittag konnten Berufsschulaußenstellenleiter Hans Altmann und der vor kurzem zum neuen Innungsobermeister der Bau-Innung Cham gewählte Franz Wilhelm eine Reihe von Gästen begrüßen. Sich ausprobieren zu können, sei sehr wichtig, betonte Bau-Innungsobermeister Wilhelm, wichtiger als Infomaterial, das oft im Papierkorb lande. Die Werkstätten seien die Basis für funktionierende Baubegegnungstage und ein Grund dafür, dass der Landkreis seit vielen Jahren die höchsten Ausbildungszahlen an den Berufsschulen im Bauhandwerk vorweisen kann.

Wilhelm bezeichnete es als große Herausforderung, 362 Schüler zu betreuen, zu informieren, zu beschäftigen und nebenbei den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Auch Planung und Logistik galt es zu bewältigen. Für die große Menge an Vorbereitungsarbeit dankte er Lehrkräften und Berufsschülern. Den Gästen dankte er für die mit ihrem Kommen gezeigte Wertschätzung der Ausbildung im Bau und der Aktionen zur Gewinnung von Auszubildenden in den Bauberufen.

Handwerkskammerpräsident Dr. Georg Haber verwies auf den Kabinettsbeschluss, 2023 einen „Tag des Handwerks“ einzuführen und damit die Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen im Bayern zu implementieren. Die Baubegegnungstage bezeichnete er als einen Leuchtturm in der Berufsorientierung und absoluten Höhepunkt. Vizelandrat Sandro Bauer würdigte die hervorragende Zusammenarbeit von Innungen, Berufsschulen und Schulen mit dem Ziel, möglichst viele hochmotivierte junge Menschen für die Bauberufe zu begeistern.

Susanne Stauber von der Agentur für Arbeit berichtete, dass der  Topwunsch bei jungen Männern Maurer sei. Bei jungen Frauen sei „Bauzeichner“ hoch in der Gunst. Insgesamt habe der Landkreis Cham einen sehr prosperierenden Arbeitsmarkt. Kreishandwerksmeister Georg Braun sprach von der Freude der jungen Menschen, die beim Durchgang durch die Stationen spürbar gewesen sei. Ostbayern ist Handwerkerland, insbesondere im Landkreis Cham, betonte er. „Das zeigen die vielen Baustellen der Firmen im ganzen Land und wir brauchen auch die Gymnasiasten im Handwerk“, appellierte Braun. Er rief deshalb dazu auf, die Academicus Live am 24. November am Ortenburg Gymnasium Oberviechtach nicht nur als Studienwahlmesse, sondern auch als Berufswahlmesse zu sehen. Für ein duales Studium im Bauingenieurswesen sei die Further Berufsschule schon des Öfteren Partner bei der Maurerausbildung gewesen. Kreishandwerksmeister Georg Braun merkte noch an, dass Frauen in den Bauberufen zwar zahlenmäßig unterrepräsentiert seien, jedoch bei der Gesellenprüfung der Schreiner die ersten drei Plätze und bei den Maurern Platz zwei belegten.

Johann Gruber

 

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